Das Feriendomizil ist ausgesucht und jetzt noch für ein paar Tage eine Yacht mieten. Raus aus allem, ein paar Tage nur Ruhe, Sonne, Wasser und das Land in der Ferne. Faulenzen in der Sonne, elegant über das Wasser schweben, ein Gläschen Champagner. Wer hat davon noch nicht geträumt? Doch bevor man eine Yacht mietet, heißt es Einiges zu beachten.
Eine Yacht ist kein Boot, das man - ohne jegliche Seemannsqualitäten bewiesen zu haben - mieten kann. Ohne Papiere sind lediglich Boote mit weniger als 15 PS und bis 12 Stundenkilometer zugelassen. Eine Yacht zu führen bringt Verantwortung mit sich. Profis wissen das und sind entsprechend vorbereitet, Laien sollten, sofern sie nicht die Grundvoraussetzungen erfüllen, lieber bei einem professionellen Skipper (Schiffsführer) und als Mitglied einer versierten Crew mitfahren.
Yacht ist nicht gleich Yacht. Grundsätzlich unterscheidet man Motor- und Segelyachten. Nur größere Yachten, ab etwa 12 Metern, sind hochseetauglich. Für eine Segelyacht gelten zusätzliche Voraussetzungen für die Anmietung.
Weltweit existieren verschiedene Voraussetzungen zum Führen einer Yacht, abhängig von der jeweiligen Gesetzeslage und davon, ob im Binnenbereich oder auf See gefahren wird. Für Segelyachten wird umfangreiche, dokumentierte Segelerfahrung erwartet, oft auch von mindestens einem Mitglied der Crew. Zu beachten ist, dass Yacht-Vermieter im Ausland die Papiere bereits einige Wochen oder Monate vor Antritt des Törns unterschrieben haben wollen. Es ist unbedingt an den Abschluss einer Haftpflichtversicherung zu denken.
Das sind die wichtigsten Scheine, um eine Yacht chartern zu können:
SBF-See (Sportbootführerschein See): Weltweit zwingend vorgeschrieben ist der SBF oder der sogenannte ICC (International Certificate of Competence)
SKS (Sportküstenschifferschein) – z.B. zwingend vorgeschrieben in der Türkei
SRC/UBI (Funksprechzeugnis) – erforderlich in Deutschland, Norwegen, Schweden, Italien und Kroatien
SSS (Sportseeschifferschein) – ermöglicht Segeln in küstennahen Seegewässern (wie Ost- und Nordsee, die Kanäle, die Irische und Schottische See sowie im Mittelmeer
FKN/SKN (Pyroschein –Fachkunde-/Sachkundenachweis für Signalmittel) – regional erforderlich für den sicheren Umgang mit Fallschirmraketen (Notfall)
Eine gute Einweisung dauert mindestens 3 – 4 Stunden. Die Crew wird vertraut gemacht mit den örtlichen Gegebenheiten und Vorschriften. Nach der Theorie folgt die Praxis mit Besichtigung der Yacht. Hierbei, wie auch beim Mieten eines Pkw, dringend auf Vorschäden achten und diese schriftlich festhalten! Es folgen Erklärungen zum Handhaben und Steuern der Yacht. Der Skipper muss unterschreiben, dass er die Einweisung erhalten hat. Und dann heißt es „Leinen los“!